Beratung in der Kommunikation
Wie und was soll kommuniziert werden? Möglichkeiten:
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Wir kommunizieren einfach das, was der Markt fordert.
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Oder aber: Wir fragen uns unabhängig von den Bedürfnissen des Marktes: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Was ist uns wichtig? Wofür wollen wir stehen?
Für die erste Möglichkeit dürfen Sie mich gerne auch kontaktieren – vielleicht könnten Sie aber genauso Gemini oder ChatGPT fragen. Geht schneller und ist für Sie wesentlich günstiger.
Die zweite Variante führt meist dazu, dass sich tiefe Fragen zur eigenen Identität stellen. Eigentlich wollten Sie mit ratsam nur über Ihren Schriftzug diskutieren und doch landen wir bei Limitierungen aus Ihrer Kindheit? Eigentlich suchten wir für Ihr Produkt, das Sie verantworten, einen Slogan und plötzlich machen Sie sich selbständig?
Ich durfte eine Neukundin beraten, wie ihr Visitenkärtchen und ihre Webseite auszusehen habe. Es sollte ansprechend sein für betagte Menschen, weil die wollte sie beruflich pflegen. Im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass die Frau gar keine Alterspflege auf ihrem Herzen trug. Viel lieber würde sie mit Hunden arbeiten. Sie warf alles über Bord und führt heute eine Hundeschule.
Mein Angebot:
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Gemeinsam durchleuchten wir, was war, was ist und was kommen könnte. Ich entdecke Potenzial, das Sie noch nicht ausschöpfen.
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In welcher Form könnten Sie kommunizieren? Was passt zu Ihnen? Wie soll das geschehen? Ich kreiere Werbe-Ideen, mit denen Sie sich gerne brüsten.
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Ich erstelle Ihnen ein Konzept, wie Sie Obgenanntes ab Boden bringen.
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Nun geht es darum, eine Agentur oder einen Freelancer zu finden, der dieses Konzept umsetzt.
Umsetzung. Von ratsam direkt erhalten Sie keine neue Webseite oder keine Firmenbroschüre. Ich berate Sie, plane mit Ihnen und begleite Sie auf Ihrem Kommunikationsweg. Die Umsetzung offerieren und übernehmen Fach-Profis. Ich arbeite eng mit Marketing Agenturen und diversen Freelancern zusammen. Gerne suche ich Ihnen den Partner, der optimal zu Ihnen passt.
Das Einzige, was ich selber umsetze: Texte und Slogans.
Jetzt kommen ein paar Geschichten. Falls Sie sich selbständig machen wollen, könnte Ihnen die Story übers Kafi Feischter gefallen. Wenn es Sie in die Politik ruft und Sie sich Gehör verschaffen möchten, empfehle ich die Geschichte von Christina Bachmann-Roth.
Wenn Sie in einer Firma eine leitende Position einnehmen und ein Produkt, eine Arbeitsstelle oder eine Dienstleistung bewerben möchten, könnten Ihnen die Kurzberichte von Regio 144 und Boden Schweiz zusagen.
Falls Sie ein Leistungssportler sind oder Ihren Schatz mit einem Gedicht beeindrucken möchten, dürfen Sie mutig hier klicken.
Kafi über d'Gass
Kafi Feischter. Wir wohnen in einer Parterre-Wohnung in Wetzikon-Robenhausen. Hintenraus der verwunschene Garten – direkt vorne am Haus die belebte Quartierstrasse.
Dutzende Spaziergänger, die sich im Ried erholen wollen, laufen täglich so nahe an unserem Küchenfenster vorbei, dass wir ihr Parfüm riechen dürfen. Bei Joggern den Schweiss, bei Töfflis die Mischung des 2-Takt-Benzins.
Da meine Frau spontane Gespräche mag, kommt es vor, dass jemand abends zwei Stunden lang vor dem Fenster sitzt – während drinnen meine Frau backt. In die Wohnung bitten? Nö. Durchs Fenster plaudern macht mehr Freude.
Meine Frau liebt Menschen und Kaffee. Da jeweils von März bis November ein Steinwurf entfernt der Wochenmarkt stattfindet und die Quartierstrasse für Autos gesperrt wird – kam die Idee, Barista-Kaffee über die Gasse zu verkaufen.
Denn seit Jahren liebte sie diesen Robehuuser Märt und hätte schon immer gerne dort einen Barista-Kaffee getrunken und mit Nachbarn und Freunden geplaudert. Also bot sie den Kafi kurzerhand selber an.
Das Kafi Feischter entstand:
So ist das Kafi Feischter zu einem Quartiertreff geworden. Auch Gäste aus anderen Stadtteilen oder Nachbargemeinden kommen vorbei. Meine Frau wird für Kaffee-Caterings an Hochzeiten, Geburtsagspartys und Firmenfesten gebucht.
Wir erstellten im Jahr 2020 keine Marktstudien und kein Kommunikationskonzept. Wir starteten Schritt für Schritt mit dem, was die Umstände, Begabungen und Interessen meiner Frau am besten traf.
So naheliegend und doch oft so schwer erkennbar. Dafür braucht es meist einen Blick von aussen. Es braucht jemanden, der Begabungen und Bestimmung erkennt und Ideen schmiedet. Es braucht auch Berechnungen, ja. Vor allem aber braucht es Ermutigung und die Gabe, Dinge zu sehen, die noch nicht sind.
Nur etwa 0,001 Prozent der Bevölkerung ist Barista, gastfreundlich, superkommunikativ und wohnt im Parterre direkt an einer Quartierstrasse, die jeweils samstags wegen Märt gesperrt wird. Aber auch Sie können etwas starten, das so perfekt zu Ihnen passt, dass es nur 0,001 Prozent der Bevölkerung ebenfalls tun könnten.
Oh ja, wir erhalten viele Feedbacks, dass die Geschichte des Kafi Feischters Menschen inspiriere, auch ihr Ding durchzuziehen. Daran zu glauben, dass die eigenen Stärken zu Freude und Erfolg führen können.
Dafür schlägt mein Herz: Wir entfachen Träume, Hoffnung und Glaube. Und dann überlegen wir uns, welche Kommunikationsmassnahmen zielführend sind, Ihren Traum an die Leute zu bringen. Denn jedes Projekt braucht die dazu passende Kommunikation.
Bin ich ein Berufungs-Coach, der sich im Mantel der Kommunikation versteckt? Jein. Ich glaube, dass die Frage, wie man kommunizieren möchte, viel Potenzial in sich trägt, die eigene Identität zu finden. Hat man die gefunden und in ein Projekt oder einen Beruf umgemünzt, wird es einfacher werden, die authentische Kommunikation zu gestalten.
Bald kommen ihre Tage
Ihr Name ist Christina Bachmann-Roth. Heute ist sie eine bekannte Aargauer Politikerin, die in der SRF-Arena, in verschiedensten TV-Shows und als Präsidentin der Mitte-Frauen Schweiz unter anderem für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kämpft.
Christina und ich arbeiten seit 2018 zusammen und führten im Jahr 2019 einen Nationalratswahlkampf, der ihr schweizweit Schlagzeilen brachte. Als ich Ihr den Slogan «Bald kommen meine Tage» vorschlug, fand sie ihn anfangs «Recht cool», später «zu gewagt» und letztlich «perfekt».
Christina verteilte Kondome, mit der Aufforderung zu verhüten, bis der Vater Teilzeit arbeiten wolle und knallte in einem Wahlkampfvideo auch schon mal mit ihrem Kopf gegen den Türrahmen. Weil sie zeigen wollte, dass der Weg durch die Mitte sinnvoller gewesen wäre.
Finden das alle lustig? Natürlich nicht. Kraftvolle Kommunikation kann anecken. Oder anders gesagt: Wenn Kommunikation jedem gefällt, ist sie zahnlos.
Bei verschiedenen nationalen und regionalen Volks- und Delegierten-Wahlen durfte ich Christina Bachmann-Roth in den letzten Jahren als Wahlkampfleiter betreuen und Ideen kreieren, wie wir ihre Botschaft bestmöglich an die Wählerschaft tragen konnten.
Als es bei den Nationalratswahlen 2023 darum ging, ein geeignetes Wahlkampfthema für die «Mitte Frauen Schweiz» zu finden, schlug ich den Beckenboden vor. Ein stabiler Beckenbogen sorgt für Gesundheit, Beweglichkeit und hält die Organe, ja den ganzen Körper zusammen. Wie gemalt für die Mitte-Frauen, die ja auch die Schweiz zusammenhalten wollen. Und zudem ein Thema, das die meisten potenziellen Wählerinnen interessiert.
Ich hatte schwitzige Hände, als ich die Idee im Bundeshaus den Mitte-Frauen vorstellte. Das Tabuthema Beckenboden ein Wahlkampfschlager? Ich schlug vor, dass die Mitte-Frauen gemeinsam für den Frauenlauf Bern trainieren sollten – mit Beckenboden-Training. Denn weite Strecken rennt nur, wer einen stabilen Beckenboden hat.
Wir zeigten Videos mit Beckenboden-Übungen, es gab öffentliches Beckenboden-Training. Und als ich dann einige Zeit später Bundesrätin Viola Amherd im TV mit einem Hula-Hoop-Reifen sah, holte ich ein Bier aus dem Kühlschrank.
Rettungs- und Bodenhelden
Hoffentlich brauche ich diese Leute nie, denke ich jedesmal, wenn ich zum Rettungsdienst Regio 144 fahre. Tolle Menschen, mit einem verrückten Job. Meine Aufgabe: Den Blick von aussen reinbringen. Bei der Planung des Messeauftritts, beim Inserieren der offenen Kaderstelle, bei der Motivierung von Quereinsteigern, beim Abheben auf Instagram, bei der Vermeldung von grösseren Einsätzen oder beim Aufbau eines neuen Projektes im Care-Bereich.
Eine Ehre, dass ich meinen Senf dazugeben darf. Manchmal ist er süss, hin und wieder pikant. «Ich diskutiere mit Sam regelmässig darüber, was wir wie kommunizieren sollen, wo wir vorsichtiger oder offensiver formulieren sollten und wo es aus seiner Sicht als Kommunikations-Experte Potenzial gibt, das wir nicht ausschöpfen», sagt Markus Honegger, Geschäftsführer der Regio 144 AG.
Kernthema Nachwuchsförderung: Der Berufsverband der Boden- und Parkettleger will mehr Lehrlinge. Mein Vorschlag: Wir konzentrieren uns auf die bestehenden Boden-Parkettleger, stärken ihre Liebe zum Beruf und formen sie zu Multiplikatoren. Motivierte Bodenleger rekrutieren von alleine Nachwuchs – wenn sie mal gschnallt haben, wie stolz sie auf sich und ihren Beruf sein dürfen.
Die Kampagne «Bodenhelden» entstand sowie der Slogan «Die grösste Lüge aller Zeiten: Nur Studierte sind erfolgreich.» Ich durfte an Berufsmessen in St. Gallen, Bern, Wettingen und Zürich auf Jagd nach neuen Bodenhelden gehen und die Kampagne mit Ideen prägen.
«Sam brachte von aussen frischen Wind in unseren Verband und überraschte uns mit verrückten Ideen. Die Kampagnen waren oft frech und provozierend, meist humorvoll und auf jeden Fall einprägsam. Statt ratSam müsste seine Firma eigentlich einprägSam heissen», sagt Reto Anderegg, Vorstandsmitglied des Verbands der Schweizerischen Bodenbelagsbranche.
Das Letzte
Hocherfreulich, dass Sie bis soweit nach unten gelesen haben. Das waren nun einige Beispiele meiner Tätigkeit. Meist bleibe ich als Berater aber anonym im Hintergrund. Wenn ich einem Projektmanager den Top-Claim liefere, macht es Sinn, wenn ich mich nicht damit öffentlich brüste, sondern sich der Kunde mit den Federn schmücken kann.
Ich schreibe für Politiker Fest-Reden, verfasse Kolumnen, formuliere Kernbotschaften. Sowohl Politiker als auch Firmen darf ich immer wieder in Krisensituationen beraten und mithelfen, aus negativer Presse Positives zu kreieren oder einen Shitstorm heil zu überstehen.
Neben Firmen, Vereinen, Kirchen und Politikern darf ich auch Sportler beraten. Wie kommuniziert man den Fans einen Vereinswechsel zum Erzrivalen? Wie entschuldigt man sich öffentlich nach einem Ausraster im Trainingslager?
Verrückt war, als ich einem Fussballer dabei helfen durfte, seine Partnerin zu beruhigen, weil er ihren Geburtstag vergass. Oder einmal bat mich ein Kunde um ein Liebesgedicht, weil er bei seinem Schatz etwas gutzumachen hatte. Am nächsten Morgen teilte er mir per Whatsapp eindrücklich mit, «sein» Gedicht sei gut angekommen.
Mit guter Kommunikation klappt (fast) alles. Oder anders gesagt: Guter Rat ist teuer.